Seit einigen Jahren geistert auch bei uns das Wort Sabbatical durch die Lande. Es erinnert an den Sabbat, der seinen Ursprung im Judentum hat und nichts anderes bedeutet, als der siebte Tag der Woche, an dem man ruhen soll – ein Ruhetag also. Der Sabbat wurde vom Islam und auch vom Christentum übernommen, wenn auch abgeändert. Geht es nun um ein Sabbatical, dann hat dies im weitesten Sinne ebenfalls etwas mit Ruhe zu tun. Ruhe von der Arbeit nämlich. Wer ein Sabbatical begeht, der nimmt sich eine Auszeit, die zumeist ein Jahr dauert.
Diese Methode heißt auch „gap year“ und ist nicht unbedingt neu. Neu hingegen ist, dass es früher wohl einfacher war, sich mal eben auszuklinken. Heute ist das nicht mehr so ohne Weiteres möglich, es muss auf vieles geachtet werden.
Die drei Sabbatical-Modelle
Um ein Sabbatical zu begehen, muss man sich freinehmen oder freistellen lassen, darf aber nicht vergessen, dass man während dieser Zeit auch von etwas leben muss. Hat man bereits eine Arbeitsstelle, dann kann man sich in Modell 1 Urlaubstage und Überstunden ansparen und gebündelt nehmen, um die Auszeit zu finanzieren, denn das Gehalt wird ja weiterhin gezahlt. Bei Modell 2 kann man für einen längeren Zeitraum sein Gehalt reduzieren, wodurch man während des Sabbaticals Lohnfortzahlung erhält, allerdings vermindert. Als Alternative gibt es Modell 3, bei dem man unbezahlten Urlaub nimmt. Hier muss dann allerdings von anderer Seite Geld zur Verfügung stehen.
Da ein Sabbatical besonders gerne nach bestandenem Abitur, einem Studium oder einer Ausbildung genommen wird und man hier wenig bis gar kein Geld verdient hat, sollte man sich die Finanzierung gut überlegen und beizeiten mit dem Sparen beginnen.
Gute Gründe für ein Sabbatical
Es gibt die unterschiedlichsten Begründungen, warum man ein Sabbatical begehen möchte. Viele brauchen einfach mal eine Auszeit, andere wollen sich „die Hörner abstoßen“ und wieder andere wollen während der Auszeit vielleicht eine berufliche Weiterbildung machen. Gerade die große weite Welt lockt viele junge Menschen, die für eine gewisse Zeit einfach mal durch verschiedene Länder tingeln wollen oder sich bereits ein bestimmtes Land ausgesucht haben, um dort „Auswandern light“, also quasi das Auswandern auf Probe zu testen. Hierbei ist immer wichtig, dass man sich einen Rückweg in das alte Leben offenhält, denn niemand weiß vorher, was einen bei einem Sabbatical erwartet. Der eine hat vielleicht nach ein paar Monaten schon wieder genug, während ein anderer den Entschluss fasst, dauerhaft auszuwandern.
Mut zum Risiko
Wer ein sicherheitsliebender Mensch ist, für den ist ein Sabbatical wohl eher ungeeignet, denn ein gewisses Risiko geht man damit schon ein. Selbst wenn der Arbeitgeber einem zusichert, dass man nach der Auszeit wieder in den alten Beruf zurückkommen kann, ist es nicht gesagt, dass man auch dieselbe Position erhält. Ebenfalls sollte man das Thema Versicherungen (Krankenversicherung (auch Ausland), Rentenversicherung, Unfallversicherung etc.) nicht auf die leichte Schulter nehmen und bei Bedarf entsprechend vorsorgen.
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